Werde ein Rettungszwerg

In Otterbach hat die Auftaktveranstaltung des Konzeptes "Werde ein Rettungszwerg" stattgefunden.
20 Grundschulkinder hatten die Möglichkeit genutzt, sich erfolgreich in einem zweitägigen Kurs im Rahmen des Ferienprogramms zu Rettungszwergen ausbilden zu lassen.



Den Startschuss gab am Dienstag, 8. August 2017 der Vorsitzende des BOS-Netzwerks e.V., Oliver Vollmer bei der Begrüßung der Kinder. Auch der Bürgermeister der Verbandsgemeinde, Herr Harald Westrich sowie der Stadtbürgermeister von Otterberg, Herr Martin Müller hatten sich nicht nehmen lassen, sich einen Überblick über die Veranstaltung zu machen.
Der Hausherr, Herr Dekan Matthias Schwarz, war ebenfalls vor Ort, um zu sehen, was die Kinder in den zwei Tagen erwartete.

Nach einer kurzen Begrüßung und Vorstellung ging es dann auch schon los: Christian Dinges vom Jugendrotkreuz Kaiserslautern brachte den wissensbegierigen Teilnehmern bei, wie sie Blutungen stillen, gebrochene Gliedmaßen ruhigstellen oder einen Bewusstlosen in die stabile Seitenlage bringen.



Einen besonderen Höhepunkt dieses Teils bildete dann der Besuch eines Rettungswagens der Wache Otterbach, den die Kinder nach einer Rettungsvorführung besichtigen konnten.
Aufgelockert mit kleinen Pausenspielen konnten sich die Kinder so auf den Ernstfall vorbereiten.
Im Rahmen der Erste-Hilfe-Ausbildung statteten die Kreisbeigeordnete, Frau Gudrun Heß-Schmidt und der Ärztliche Leiter Rettungsdienst, Herr Dr. Wolfgang Hoffmann der Veranstaltung einen Besuch ab. Beide waren von der Idee überzeugt und wünschten den Kindern viel Spaß und einen schönen weiteren Verlauf.



Nach einer Mittagspause mit Imbiss ging es dann pünktlich weiter im Programm: schon die Aufstellung des Löschfahrzeugs der Feuerwehr der US Army Garnison Rheinland-Pfalz sorgte bei manchem angehenden Rettungszwerg für ein schnelles Ende des Mittagsmahls.

Die Wehrmänner zeigten den Nachwuchshelfern nicht nur ihre gesamte Ausrüstung, sondern führten ihnen auch vor, wie ein Feuerwehrmann aussieht und vor allem klingt, wenn er mit Pressluftatmer ausgestattet in einem brennenden Haus nach Eingeschlossenen sucht. Mit diesem Eindruck müssen sich die Kinder im Fall eines Falles nicht vor den Geräuschen "Darth Vaders" fürchten. Natürlich gaben die Brandschützer auch noch zahlreiche andere Verhaltenshinweise rund ums Feuer.
Den begeisternden Abschluss des ersten Tages bildete dann die Möglichkeit, sich selbst am Strahlrohr zu beweisen.

 

Am zweiten Tag erwarteten die Kinder schon ein Gerätekraftwagen des Technischen Hilfswerks aus Kaiserslautern und die Hunde und Hundeführer der Rettungshundestaffel Kaiserslautern.
Unnötig zu sagen, dass die Kinder es kaum abwarten konnten, bis sie in zwei Gruppen die einzelnen Stationen besuchen und sich mit dem Dargebotenen näher befassen konnten.

Die Mitglieder der Rettungshundestaffel, ob auf vier oder zwei Beinen, zeigten den Rettungszwergen zunächst, dass nur ganz friedliche und freundliche Hunde überhaupt zum Rettungshund geeignet sind. Selbst anfängliche Scheu wandelte sich hier sehr schnell in Zutrauen, als auch der Ängstlichste feststellte, dass man mit den Hunden bestens schmusen kann.

Eine Vorführung ihres Könnens durfte natürlich auch nicht fehlen und so zeigten die Suchteams an praktischen Beispielen die erstaunlichen Fähigkeiten der eingespielten Suchhunde und ihrer Frauchen und Herrchen.
Der Abschied von den schnell liebgewonnen Hunden fiel dann im Anschluss Manchen nicht gerade leicht!

Parallel zeigten und erklärten die Helfer des Technischen Hilfswerks geduldig ihre Ausstattung und die jeweiligen Einsatzgebiete. Anfassen und Ausprobieren war hierbei ausdrücklich erwünscht, so dass bei manchem Besucher der Entschluss reifte, später einmal in der THW-Jugend aktiv zu werden. Bestes Vorbild dafür war einer der Helfer vor Ort: der elfjährige Janik hatte seine erwachsenen Kollegen begleitet und konnte so den Kindern Hinweise aus erster Hand über sein Hobby THW geben.

Selbst die Dachbeladung des Gerätewagens war nicht sicher vor den wissbegierigen Rettungszwergen, entsprechend gesichert erklommen einige der Kinder auch die Leiter und konnten sich vergewissern, dass nicht nur in, sondern auch auf dem TTHW-Fahrzeug noch Ausrüstung verstaut ist.

Nach einer erneuten Stärkung ging es zunächst in einer Gesprächsrunde weiter:
Polizeihauptkommissar Oliver Cusnick, Ausbilder der Jugendverkehrsschule sprach mit den Kindern über das sichere Verhalten im Straßenverkehr. Für viele der Anwesenden nichts Neues, konnten doch einige Fragen geklärt und richtiges Verhalten bestärkt werden.

Auch andere Fragen der Sicherheit wurden angesprochen und erläutert, so konnte auch Herr Josef Pletsch von der Security Police der US Air Force den Kindern erklären, dass sie natürlich auch bei den US-Militärpolizisten jederzeit Hilfe und Unterstützung erhalten.
Damit es nicht nur theoretische Erläuterungen gab, durften die Teilnehmer dann auch nach draußen an die mitgebrachten Streifenwagen und alles nach Herzenslust erkunden.

 

Ja und damit waren auch schon die zwei Tage Ferienprogramm fast zu Ende, blieb nur noch, den Kindern die Urkunden mit ihrer Ernennung zu Rettungszwergen zu überreichen.



In den Abschiedsworten unterstrich Vereinsvorsitzender Oliver Vollmer noch einmal, dass neben der reinen Wissensvermittlung ein weiteres Ziel der Veranstaltung auch ist, den Grundschulkindern Beispiele für ein eigenes Mitwirken in einer der zahlreichen Jugendorganisationen in der Gefahrenabwehr zu geben und so vielleicht zu ein paar neuen Jugendfeuerwehrleuten, Jugendrotkreuzlern oder THW-Jugend-Helfern beizutragen.

Aber wie bei allem in den zwei Tagen, war das natürlich nicht alles: Mit beiden Händen mussten die frischgebackenen Rettungszwerge eine Mappe mit Informationsmaterial für ein eigenes Engagement, ein Erinnerungsfoto sowie zahlreiche Geschenke der beteiligten Organisationen nach Hause tragen.